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Kultur & Gschicht

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Wiler 1900

Suächt mu in dr Literatur vam 20. Jahrhundert Angabä zr Gschicht vam Dorf Wiler, so wird dr rot Sägnsunntag 1900 wohl in keinm Bricht – und magr oich nu so churz siin – fehln. Am Sonntag, dr 17. Juni 1900 wird dr Dorf Wiler vanäm schrecklichn Dorfbrand heimgesuächt, mit däm sämtlichi Hischr abgibrennt sind. So schtellend Gläubigi während dr Prozession in Chippel fescht, dass schwarzä Roich in Wiler uifstigt. Nach nur grad 4 ½ Stundä kiit oich der letscht, van total 400 Firstä vam Dorf Wiler. Ds'schön Dorf nur noch än roichändä Schutthuifn !

Ds arm Volch steid mitn grettutn Habseligkeitä, truiränd und tullund um d'Brandstättu herum. Dr Gsamtschadn wird fr damaligu Verhältniss uf unglaublichi 450‘000.– veraschlagt. Usm Telegramm an Staatsrat isch zu entnäh, dass insgsamt 268 Obdachlosi ufn Gmeindu Färda (9), Chippel (201), Riäd (17), Wiisuriäd (3) und Blattn (5) verteilt isch wordn.

Wiler hiit

Versuächt mu schich hit, 113 Jahr speter, schich das Gschehn vorzstelln, gratut mu veliicht in Versuächung disch Dorfbrand als die grescht Katastropha in dr Geschicht vam Dorf Wiler anzgseh. Däm ischt aber nit äso. Denn scho friäner het z'Dorf Wiler verschiedentlich selichi Schreckenstage erläbt. D'vorhandenu Unterlagä zeigend, dass ds' Dorf Wiler vor 1900 etlichi, zum Teil äbenso schlimmi Katastrophä erläbt het. So kherend die Deportation van Letschärn nach Gressoney, dr chriegerisch Ifall vam Bischof Tavelli, dr Ifall van Oberwalliser, Chriäga und Roibziig und nit z'vergässn die Pescht zr ereignisrichn Gschicht vam Dorf Wiler und vam Letschn.

Alässlich dr 100. Jahr Gedänkfir, im Uiftrag dr Gmeind Wiler, schriebt Herr Ignaz Bellwald äs Buäch, welichs d'Gegäbnheit, die Tatä und Opfr vanr Brandkatastrophe uf indrücklichi Art und Wiis illustriärt. Nuch hiit, 100 Jahr nahm Brand, läsend schich d'Oiguziigbrichta wiä än Krimi.

„Die greschtu Narbä sind gheilt und Wiler darf wieder stolz siin, uf ds „neu" Wiler im Zentrum vam Tal (Zitat: Lehrer Stefan Henzen). 100 Jahr sind vergang, was Wiler in Armuät erläbt und uifgibuit het, ischt hiit umgwandlut inäs wachsends Dorf, welichs zm touristischn Motor vam Tal avanciert ischt.

Ds Buäch „Der Rote Segensonntag 1900“ – Der Dorfbrand von Wiler (Ignaz Bellwald) chan uber d'Gmeindvrwaltung bizogn wärdn. Meh Infos zm Bäuch findisch hiä.

D'Gschicht vam Leetschn im Ubrblick

Jenär 1510

Bündnis vam Chinig Ludwig von Frankreich

1510 tritt z'Letsch'tal – gägn in Willn vam Bischof – anäm Bündnis mim Chinig Ludwig von Frankreich drzuä.

Jenär 1519

Handelswäg ins Bärner Oberland wird uisbuit.

1519 erhaltut Ulrich Ruffinger in UIftrag, än Wäg vr Säumer ubr in Letschpass z'buiwn, där bereits sit Jahrhundertu als Handelweäg ins Bärner Oberland gnutzt wird und ubr in Walliser im Mittelalter ds Gasterntal bsiidlut.

Jenär 1578

Die Pest brächt uis

1578 befälut dr Landrat va Gampel im Talingang zm Letschtal Pestwachn uifz' ziäh, will da die Pest uisgibrochn isch.

Jenär 1627

Die Pest brächt äs Wiiters mal uis

1627 wärdend erneut Pestwachen am Talingang zu Letschn uifgstellt, um die Bewohnär van Gampel vor der im Letschntal grassiärendu Pest z'schützn.

Jenär 1654

Wallfahrtskapällu Chiähmatt wird erbuit

1654/55 wird under dm Kapällunvogt Peter Tannast van dr Talschaft d'Wallfahrtskapällu in Chiähmatt erbuit (Inschrift ufm Tirsturz).

Jenär 1698

Buiw dr "Grafenriedsche Strasse"

1698 git dr bärner Hoiptmah Abraham von Grafenried in Befähl, die "Grafenriedsche Strasse", än gipflaschtrutn Suimpfad uber in Letschpass z'buiwn. (Dr Letschpass isch bis zm Buiw vam Gemmiweges (1739–1741) d'wichtigscht Verbindung zwischn im Oberwallis und dm Bärner Oberland.) D'Suimwäg wird bis ufn Letschpass erstellt, schini Vollendung schiitrut aber an dr Verweigerung vam Wägesrächts durch d'Walliser, wahrschinlich in Erinnerung an diversu Schlachtä im 14. und 15. Jahrhundert zwischn Wallisär und Bärner ufm Pass.

März 1766

Die "Gräber" wärdnd an Färda verchoift

Mit dischn Gräbern, in der Ortssprach "Greber", handlut schich umän Örtlichkeit zwischn Goppustein und Mittal im vordrn Letschtal. Veruissrut wird än Teil vam Gebiät. Dischä Teil dr Greber befindut schich witerhin uf Gmeindgebiät va Gampel, khert jedoch dr Gmeind Färda.

Jenär 1790

Friichoif van obrän Zenden - Eigeni Verfassung

Im Jahr 1790 choift schich Letschn fr 10.000 Chronä van dr' Grichtsbarkeit van füf obrän Zenden fri.

3. Jenär 1815

Unabhängigkeitserchlerung vam Kanton Wallis

8. Juli 1815

Ds Wallis wird in Bund dr Eidgenossen uifgnu

8. Oigschdn 1840

Erschtbestigung vam Hockenhorn

1840 bestigt dr Ängländer A. T. Malkin im Oigschdn ds 3293 m hochs Hockenhorn.

Jenär 1849

Buiw dr Straas Stäg - Goppustein

1849 buit dr änglisch Unternähmer John James Rippon än Fahrstraas va Stäg zn' Bleiminen va Goppustein. Dischi Bleiminen, die bereits 1474 inr Urchund erwähnt wärdend und in dänä oich etlichi Letschntaler ihrusch Brot verdiändn, wärdnend erscht 1953 ändgültig stillgleit.

13. Oigschdn 1859

Erschtbestigung vam Biätschhorn (3934 m.ü.M)

1859 Erschtbestigung vam Biätschhorn (3934 m) durchn Leslie Stephen (1832-1904) und d'Letschtaler Bärgfiärer Anton Siegen (Ried), Johann Siegen (Ried) und Joseph Ebener (*1808, Wiler) am 13. Oigschdn uf Drängn des Priors Lehner va Chippel.

Jenär 1868

Hotel Nesthorn (Ried) wird eröffnut

1868 wird ds erst Hotel, das Hotel "Nesthorn" in Ried eröffnut. Zn Gäscht zehlln schich vor alm änglisch sprachig Touristen (Alpinischtn).

Jenär 1897

Lonza AG faht mit dr Produktion an

Ab 1897 nimmt die Lonza AG das erste Industriewerk in Gampel in Betrieb. Dank eines grösseren Chemiewerks in Visp ab 1907 sowie intensiver Forschung und Innovation konnte das Angebot auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stetig erweitert werden.

6. Mai 1901

Dorfbrand va Wiler

Jenär 1903

Buiw vam Hotäl Letschbärg

1903 wird z'hiitig Hotäl Letschbärg z'Chippel gibuit.

1906

Albert Nyfeler faht mit schinä Arbeitä als Chirchunmaler an

1906 chund dr Chirchunmaler Albert Nyfeler mim Uiftrag ins Letschtal, dChiipler Chirchu uisz'malu. Är isch im Tal geblibn, photographiärt, zeichnut und mal ds Läbä van Ihwohner und sammlut Gägeständ, die im Grundstock ver ds' 1982 eröffnut Letschtaler Museum lignd.

1906 - 1913

Buiw vam Letschbärgtunnäl

1906-1913 Buiw vam Letschbärgtunnäl. Goppustein, bisher än chleinä Ort, isch innerhalb chirzuschtr Zit zm zweitgreschtn vam ganzn Konton Wallis gwachsn und het bis zu 3.500 Ihwohnär. Oich Gampel isch während dr Buiwzit der BLS Liniu uf uber 2000 Ihwohnär gwachsn.

Jenär 1932

Hochgebirgs-Tonfilm wird gidreht

1932 wird dr erscht Schwizr Hochgebirgs-Tonfilms gidreht. Dr Original-Titel: "Die Herrgotts-Grenadiere"

Jenär 1939

Eröffnung dr Talstrass Gampel - Goppustein

1939 wird nach 12-jehriger Buiwzit d' Strass Gampel–Goppustein eröffnut.

Jenär 1940

Eröffnung van Anthrazit-Miinu z'Färda

1940 bringt d'Anthrazitmiinu z'Färda nit nur än noiii und willkommni Verdiänstmöglichkeit, sondern oich än neuen Arbeits- und Zit-Rhythmus ins Tal.

7. Juli 1942

Z'erscht Gipfelchriz ufm Biätschhorn

1940 wird z'erscht Gipfelchriz ufm Biätschhorn errichtut. 28 Jahr lang het ds 'Holzchriz Wind und Wätter stand g'haltn.

9. Oigschdn 1949

Chohlbuiwwärch z'Färda wird ingstellt

1948 wird dr Chohlabbuiw im Bärgwärch z'Färda ändgültig ingstellt. Vor allm während in bedä Wältchriägu isch hiä Chohlu abgibuit wordn.

1953 - 1954

Uisbuiw dr Talstrass bis nach Blattu

Jenär 1956

Buiw vam erstn Schgilift

1956 wird, umn Wintertourismus im Tal z' fördru, dr erscht Skilift – als Schlepplift – va Chippel bis Haispil underhalb va Hockenalp gibuit.

Jenär 1961

Eröffnig dr Alusuisse

1968

Erschtä Tschäggättu Umzug im Letschal

Jenär 1972

D' Talstrass wird bis uf d' Fafleralp wiidr gmacht

12. Februar 1974

Eröffnuig dr Loichärnalp - Bahn

9. Juni 1976

D' Schtaumuira z'Färda wird fertigschtellt

Dr Schtausee z''Färda ischt än Schtausee an dr Lonza im Letschtal. Är befindut schich uf etwa 1300 m. ü. M zwischn bedä Ortsschaftä Färda und Goppustein im Kanton Wallis und khert zr Gmeind Färda.

Jenär 1982

Eröffnig vam Letschtaler Museum